Glemser, das zeigt sich von Takt und Takt, von Episode zu Episode und nicht zuletzt auch in seinem umfassend erhellenden Begleittext.
Er versteht es, die bindenden und zugleich rätselvollen Elemente zwischen Literatur und klavieristischer Poesie in Schumanns Musik gleichsam zu inhalieren, um sie dann mit den entsprechenden technischen Mitteln einer akustischen Momentanwahrheit zuzuführen. So wird der bald gleitende, bald zuckende, immer wieder aufbrausende Gang durch die Kreisleriana zu einem Abenteuer im Sinne ästhetischer Grenzerfahrung, wie sie auf der an sich nüchternen, der rein materialen Grundlage des bloßen Klavieranschlags nur selten gegeben ist.” (…)
… ich zögere nicht, die „10“ für außergewöhnliche interpretatorische Leistung des jungen Glemsers zu ziehen. “
(Peter Cossé, Klassik Heute)
„Ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn Florian Glemser nur ein einziges Werk an diesem Abend gespielt hätte? (….) Das Konzert wäre nach kaum einer halben Stunde zu Ende gewesen. Trotzdem wäre mehr zu hören und zu erleben gewesen als bei manch einem ganzen Abend.“
(Thomas Wirth, Fränkische Landeszeitung)
Immer mehr etabliert sich der junge deutsche Pianist Florian Glemser (*1990) im Konzertleben. Einladungen zu Klavierabenden und Auftritte mit Orchestern führten ihn in fast alle renommierten Konzerthäuser in Deutschland (Konzerthaus Berlin, Laeiszhalle Hamburg, Herkulessaal München, u.a.) und im europäischen Ausland in Säle wie beispielsweise die Wigmore Hall in London, Stefaniensaal in Graz oder das Brucknerhaus in Linz.
Seine Konzerte werden von der Presse und dem Publikum als Erfahrungen besonderer musikalischer Tiefe bezeichnet.
Hineingeboren in einer Musikerfamilie erhielt er bereits im Alter von drei Jahren den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter. Bereits sieben Jahre später wurde er ausgewählt, seine musikalische Ausbildung in der Hochbegabtenförderung der Hochschule für Musik Würzburg bei seinem Vater Bernd Glemser fortzuführen. Sein Konzertdebüt gab er mit sieben Jahren, sein Orchesterdebüt 2007 mit dem Philharmonischen Orchester in Würzburg als Solist von George Gershwins „Rhapsody in Blue“: Ein Zufall, der passender nicht sein konnte. Florian Glemser, ein begeisterter Jazzfan, machte in seiner Jugend auch als Jazzpianist von sich reden. Er gewann den Solistenpreis der Jazzinitiative Würzburg und tourte mit Big Band durch Europa.
Mit Beginn seines Studiums entschied er sich endgültig für die rein klassische Laufbahn und konnte als Solist zahlreiche internationale Preise gewinnen und erhielt Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Hans und Eugenia Jütting-Stiftung Stendal und der Deutschen Stiftung Musikleben.
Kammermusik und Liedbegleitung prägen entscheidend das künstlerische Selbstverständnis Glemsers mit und spielen eine bedeutende Rolle in seiner Konzerttätigkeit. Mit seiner Frau Franziska Glemser spielt er regelmäßig im Klavierduo. Seine kammermusikalische Tätigkeit in verschiedenen Formationen führte zu Wettbewerbsgewinnen, Rundfunkmitschnitten und Konzerten im In- und Ausland.
Die Vielseitigkeit seiner Interessen spiegelt sich auch in der Breite seines Repertoires wider. Zu den Komponisten Johann Sebastian Bach und Robert Schumann spürt er aber eine besondere innere Verbindung. Robert Schumann ist auch seine 2017 erschienene Debüt-CD „Schumann“ (Ars Produktion) gewidmet, in der er sich auf eine interdisziplinäre Entdeckungsreise begibt und dem Dialog Schumanns zwischen Literatur und Musik nachhorcht. Die Einspielung wurde von mehreren deutschen Leitmedien und der musikalischen Fachpresse (u.a. DER SPIEGEL, Tagesspiegel, Crescendo) begeistert besprochen.